Am Freitagabend kam Peter zu Besuch. Nach einen entspannten Fernsehabend ging es relativ früh ins Bett. Am nächsten Morgen plagte mich ein Kratzen im Hals und ich merkte eine angehende Erkältung aber trotz allem wurden die Wanderrucksäcke gepackt und wir fuhren los. Wir holten unsere Bekannte Gabi von daheim ab. Gabi hat schon viel Erfahrung beim Wandern und hat von unserer neu entdeckten Wanderleidenschaft erfahren. Dadurch das ihr Mann nicht mehr mit Wandern geht krankheitsbedingt hat sie gefragt, ob wir sie mal mitnehmen könnten zum Wandern.
Na klar können wir das. Also Gabi rein ins Auto und los ging es in Richtung Grünten. Auf einen großen Parkplatz in Kranzegg stellten wir das Auto ab und nachdem die Wanderschuhe geschnürt wurden ging es los. Erst mal über eine Teerstraße. Wir bogen ab auf den sogenannten Lustigen Wanderweg. Dort war an jeder Stadtion ein Schild mit einen sehr schlechten Witz drauf, der ungefähr so alt ist wie meine Oma…
Auf den Weg hinauf stand eine kleine Kapelle, die Asante-Christus-Kapelle. Immer weiter sehr steil bergauf die Teerstraße. Die Aussicht wurde Meter für Meter immer schöner. Vorbei an einigen Almen und Hütten. Bis zur ersten Zwischenstadion: Bergstation Haus Kranzegg. Dort wurde mal was getrunken. Robert wollte ein Selfie von uns allen machen und stellte dazu die Kamera auf einen Pfahl nur leider saß dort eine Wespe und stach ihn in die Hand. Gleich wurde in einer kleinen Tränke die Hand gekühlt und weiter ging es nach oben.
Unter dem Skilift hindurch auf eine Almwiese mit vielen sehr netten Kühen. Man musste schon recht aufpassen, dass man nicht in einen Kuhfladen oder in ein Loch rein tritt. Peter fand dann auf dieser Wiese noch so einen ganz süßen Minifrosch und genau diese kleinen Sachen machen eine Wanderung interessant. Die Natur genießen und auch kleine Sachen entdecken und zu schätzen wissen. Der Frosch wurde wieder auf die Wiese gesetzt und weiter ging es immer stetig berauf. Langsam meldete sich auch meine Lunge. Und mir ging die Puste aus. Meine Lunge stach und meine Ohren gingen immer wieder zu und klackerten ganz komisch. Also lief ich etwas unmotiviert hinter den dreien her. Gabi gab mir dann einen ihrer Wanderstöcke und mit dem ging es dann etwas besser. Jedoch wurde meine körperliche Verfassung nicht sonderlich besser…
Der Gipfel des Grünten war schon zu sehen jedoch ließ mich der Anblick eher erschaudern als das die Vorfreude darauf da war. Es erschien mir noch so ewig lang und beschwerlich. Und das war es auch. Über Wiesen und über Steine immer sehr steil bergauf. Die Aussicht wurde von Meter zu Meter schöner jedoch merkte ich wie ich immer mehr zu kämpfen hatte dass ich die anderen nicht aus den Augen verliere.
Schließlich ein Schild: Grüntenhütte. Nicht mehr weit. Also letzte Energien mobilisiert und die letzten Meter nach oben. Vorbei an sehr lieben und verkuschelten Kühen. Der Untergrund wurde immer steiniger und der Gipfel des Grünten kam nicht wirklich näher. Das ganze Team beschloss erst den Aufstieg zum Grünten zu erledigen und danach Pause zu machen. Ich wollte nur schnell meine Flasche mit Wasser auffüllen. Also ging ich in die Grüntenhütte und meine Flasche wurde auch aufgefüllt jedoch hab ich den Stöpsel verloren.
Schlecht gelaunt ging ich zu den anderen und nach ein bisschen Gerede füllte Gabi mein trinken in ihre zweite Flasche. Die steckte ich dann ein und los ging es Richtung Gipfel.
Auf einmal wurde es ungewöhnlich nass in meinen Kreuz und ich dachte erst dass ich eben schwitze. Aber so viel schwitzen kann man gar nicht. Nachdem ich den Rucksack abnahm bemerkte ich das die Flasche die mir Gabi lieh in meinen Rucksack auslief und mich am Rücken und Po schon sehr nass machte.
Robert meinte dann ich würde mich durch den nassen Rücken nur wund scheuern und außerdem meinte er, dass er noch nicht in der körperlichen Verfassung sei des letzte Stück zum Gipfel zu schaffen denn es ging Serpentinenmäßig steil bergauf und viele Leute kamen entgegen und liefen vor und hinter uns und der Weg war sehr schmal und es gab wenig Überholmöglichkeiten für die Leute hinter uns die vermutlich schneller sind. Und auch ich war mit meinen Kräften am Ende. Meine Ohren waren immer noch zu und ich war immer mehr am keuchen weil ich nicht richtig Luft bekam.
Also entschieden Robert und ich unten zu warten während Gabi und Peter weiter nach zum Gipfel gingen. Wir setzten uns auf eine Bank, ich trocknete meine Klamotten und meinen Rucksack so gut es eben ging und wir genossen die wunderschöne Aussicht. Beim Ausräumen meines Rucksacks fand ich dann auch den Stöpsel meiner Flasche wieder. Auf den ich beim erneuten Auffüllen ganz besonders aufpasste.
Die 1 1/2 Stunden Warten waren schnell vorbei. Und Gabi und Peter kamen den Berg wieder hinuntergetapst. Danach ein Päuschen in der Grüntenhütte. Es gab Buttermilch mit Holunder, Holunderschorle und Schokokuchen für mich. Meine Laune stieg wieder etwas. Was vielleicht an der Pause lag vielleicht aber auch an den Zucker im Schokokuchen 😉
Zurück ging es anders als hin. Durch einen Wald und nicht arg so steil bergab. Angenehmer Schatten und eine kühle Brise. Schon waren meine Kräfte wieder da. Über Stock und Stein durch den Wald immer weiter bergab den Schildern nach. Doch irgendwann da hörten die Schilder auf. Und wir liefen durch eine Kuhwiese nach unten. Das war zwar nicht der richtige Weg jedoch sehr lustig weil wir immer wieder unter den Kuhzaun durch mussten.
Es wurde also viel gelacht und gescherzt und es ging relativ schnell bergab. Schließlich erreichten wir wieder eine Teerstraße die uns Richtung Kranzegg führte. Wir kamen an der Neumayr Hütte vorbei. Dort waren Robert und ich schon mal zum Geburtstag von meiner Schwiegermutter. Damals bei meterhohen Schnee und mit der ganzen Familie. War damals sehr lustig.
Es ging weiter bergab und wir kamen an einer Kuhwiese vorbei wo gerade Kühe zurück zum Stall getrieben wurden und wir halfen der Bäurerin ein wenig dabei. Und es war echt schön sowas mal mit anzusehen.
Wir kamen nach Kranzegg und liefen durch dieses beschauliche Dorf Richtung Parkplatz und Auto. Und nachdem wir noch ein paar Rehe auf einer Wiese sahen ging es Richtung Heimat.
Fazit: Ich werde das nächste Mal zuhause bleiben wenn ich nicht voll fit bin. Ich hab nämlich wirklich eine sehr schlimme Erkältung bekommen, die ganze nächste Woche.
Für das, das ich körperlich angeschlagen war, bin ich doch sehr weit gekommen und bin stolz auf mich so lange durchgehalten zu haben.
Jedoch waren Robert und ich nicht ganz auf den Gipfel haben jedoch sehr viel für unsere körperliche Verfassung geschafft und können wahrlich stolz auf unsere Leistung sein.
Der Wanderstock von Gabi hat mir gezeigt, dass es mit Stock doch erstaunlich besser nach oben geht als ohne.
Heute haben wir uns Wanderstöcke gekauft und ich bin froh darüber.
Das wird nicht die letzte Grüntenwanderung gewesen sein. Ich will auf den Gipfel – das ist klar 🙂