Alatsee – Saloberalm – Vils (24.05.2015)

Wann d’r Alat me‘ bluatad, wann d’r Wind me‘ blausat.
Wann d’r Abt vom Kloschdr dia Schella me leit und da Schliassl verschdeckt!
Mutterl! Geh hoa’m! Dann isches me‘ soweit!
D’r Alat bluatad!

Eigentlich sollte unsere erste gemeinsame Wanderung in der Vorbereitung auf die Alpenpassage schon ein Wanderung sein, von der man sagen kann „Wir waren in den Bergen.“
Nur doof, dass der Mai 2015 dieses Jahr eher nicht so frĂĽhlingshaft war und so fiel eine Woche vor Pfingsten nochmal Schnee bis auf ca. 1500 Meter runter.
Da wir alle im Gebirge zu unerfahren sind, entschlossen wir uns daher nicht die geplante Besteigung des GrĂĽnten oder die Wanderung aufs Rubihorn zu wagen.
Stattdessen kam von mir: „Gehen wir doch nochmal zum Alatsee. Da gings doch irgendwo links weg nach Tirol.“
Ich stellte mir so vor, dass man da links durch den Wald geht und eine weite grüne Alm sieht. Im Hintergrund die Alpen und viele Almen und tausende Möglichkeiten sich zu entscheiden davor.
Wir wir später noch sehen werden, ist das mit dem Entscheiden durchaus wichtig.
Wir kamen also am Alat an und die erste Entscheidung war Links oder Rechts. Wir entschieden uns fĂĽr rechts, wo wir an der Abzweigung zur Saloberalm vorbeikommen sollten.
Dort stand in grossen Worten geschrieben:
Saloberalm 3/4h
Vils / Tirol 1 3/4h
und in der anderen Richtung
Vils / Tirol 1/2h

Wir entschlossen uns, die Runde ĂĽber die Saloberalm zu nehmen – nicht zu letzt, da wir dort vielleicht flexibler sind, was die weitere Tour anging. Wir wollten ja schliesslich nicht nach 1h fertig sein.
Also entschlossen wir uns dem Abzweig rechts zur Saloberalm zu folgen. Der Weg ist ein geschotterter Forstweg, der nach kurzer Zeit recht steil ansteigt.

alatsee-sattel.jpg

Aber da gehen Familien mit Kindern und astmatische 80-jährige mit Übergewicht und Stöcken hoch. Also schaffen wir das auch.
Nach ca. 3 Stops und ungefähr 300m waren wir dann endlich am Sattel oberhalb des Alat angelangt, auf dem auch Teile der Kluftingerverfilmung „Seegrund“ gedreht wurden.
Nach ein paar Fotos, ging es dann weiter.

Immer geradeaus hoch, bis plötzlich eine Kehre kam und wir uns gewahr wurden, dass es a) so steil weitergeht und b) vermutlich auch noch länger gehen wird.
Es kamen dann bei mir und Martina kurz die Gedanken auf, ob es nicht doch besser wäre wieder nach unten zu gehen und dann den Weg um den See herum in Richtung Tirol.
Meine Welt sah sofort wieder die grünen Wiesen mit den Bergen und den tausenden Möglichkeiten. Aber Peter holte mich recht schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück mit den Worten:
„Wir gehen da jetzt weiter. Wie schnell spielt ja keine Rolle, aber wir drehen nicht um.“
Die beste Entscheidung dieses Tages! Also gut, sind wir weitergestiefelt durch den Wald.
Irgendwann kam dann rechts auch noch ein kleiner Steig, welcher sich Josef-Steig nannte und wohl die direkte „AbkĂĽrzung“ nach oben ist.
Wir stapften indes unverdrossen weiter, das Wetter war bewölkt aber nicht regnerisch, so dass die Temperaturen kein Problem darstellten.
Wir sind halt Anfänger und so sollte dieser Artikel auch gelesen und verstanden werden. Ich bin mir sicher, dass wir auf unserer Reise zu Alpen irgendwann darüber lachen werden.

salober-alatsee.jpg

�Hahaha, weisst du noch? Als wir am Alat umdrehen wollten?
Nach ein paar Kehren und viel Schweiss waren wir dann oben auf der Saloberalm. Irgendwie war für mich auf dem Weg nach oben der kleiner werdende Alatsee demotivierend; als ich dann aber oben auf der Alm war und den See und Füssen und das angrenzende Gebirge sehen konnte war die Motivation und der Stolz wieder da.
Vielleicht lag es auch daran, dass wir uns oben auf zwei Bänke setzten, mit herrlichem Blick auf den See und unsere Brotzeit auspackten.
Die Alm ist bewirtschaftet mit Spielplatz, der von einigen Kindern genutzt wurde.
Aus den Wegweisern war ersichtlich, dass es sowohl einen Rundwanderweg gibt, als auch einen Weg zum Falkenstein ĂĽber den Zirmgrat und die von uns avisierte Route nach Vils / Tirol zurĂĽck zum Alatsee gab.
Wobei… da stand 1 1/25h nach Vils, d.h. wir hätten nur 30 Minuten vom Alat auf die Alm brauchen dĂĽrfen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie lange wir unterwegs waren. Tippe aber auf eine Stunde.
Nach der Stärkung ging es also stramm weiter an der Alm vorbei und in den Wald hinein. Am Eingang noch ein Schild „keine Fahrräder“ – also von der Seite schonmal keine Gefahr.
Wir wurden aber recht schnell gewahr, dass Fahrräder da nicht gestattet sind um die Fussgänger zu schützen, sondern einfach weil ein Fahrrad da nicht fahren kann.
Es ging ĂĽber Stock, Stein und dicke Wurzeln einen schmalen und teilweise rutschigen Waldweg hinunter.
Für mich, der ich zu diesem Zeitpunkt noch schwer mit meinem Übergewicht kämpfen muss, ging der Abstieg schon arg in die Oberschenkel, vorallem da zwischen den Stein- und Wurzelpassagen immer wieder matschig-rutschige Bodenverhältnisse auf uns warteten.

waldpfad-vils.jpg

Und so geschah es auch: Wenn es mal rutscht, dann rutscht es. Auf so einer Matsch-Passage kam der Boden unter mir ins Rutschen und ich rutschte ein paar Zentimeter mit, bevor ich mich auf den Hosenboden setzte und noch ca. 1.5m auf dem Schlamm weiterschlitterte.
Es nutzt nichts: Neue Schuhe mussten gekauft werden – aber wir sind ja lernfähig.

Dreckig aber unverletzt ging es weiter nach unten, als wir plötzlich aus dem Wald herauskamen und unten am Ortsrand von Vils standen.
Wenn ich daran denke, dass wir die Runde andersrum laufen wollten und diesen Waldpfad nach oben hätten klettern müssen.

So ging es deutlich einfacher, wir liefen also nach einer kurzen Trinkpause weiter dem beschilderten, nicht sehr reizvollen Weg durch Vils. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf „Verdammt, jetzt mĂĽssen wir ja wieder so einen Anstieg hoch zum Alatsee.“
Am Ortsende wies das Schild dann nach links und wir standen wieder unterhalb eines geschotterten und recht breiten Forstweges, der auch fĂĽr Fahrradfahrer erlaubt war.
Für die gab es auch die Information, dass der Weg ca. 450m lang ist und dabei 50 Höhenmeter überwindet.
Das hörte sich ganz ok an. Gespannt ob der grĂĽnen Wiesen mit den 1000 Möglichkeiten – man erinnere sich – nahm ich diesen „HĂĽgel“ also in Angriff und kaum hatte ich mich warmgelaufen ging es in einen Wald hinein und man konnte den See sehen.
Whus? Den See sehen? Wir waren tatsächlich schon da.
Nix mit grünen Wiesen und tausenden Möglichkeiten. See raus, Vils durch, steilen unwegsamen, rutschigen Waldtrampelpfad hoch und dann über die Alm den Forstweg in 5 Kehren oder so wieder runter, das wäre die Alternative gewesen.

So war die Runde schon deutlich besser und es hat sich gezeigt, dass die Entscheidung nicht umzudrehen die richtige gewesen war.
Wir gingen dann noch vollendes um den See, ich machte noch das eine oder andere Foto und so lässt sich sagen, dass die Runde abwechslungsreich und für mich als Einsteiger auch durchaus spannend war.

alatsee.jpg

Jetzt warten dann aber bald die 8000er – obwohl ich glaub ich dann doch zuerst mit dem Rubihorn oder dem GrĂĽnten weitermache.

 

 Linksammlung:

http://www.saloberalm.de/
http://www.hotel-alatsee.de/
http://www.seen.de/alatsee/
https://www.youtube.com/watch?v=hbHQyROfbVI
http://goo.gl/T2DTLC
http://www.outdooractive.com/de/bergtour/allgaeu/vom-alatsee-zur-mariengrotte-und-zurueck/100417367/
http://www.ferien-in-fuessen.de/aktiv-im-allgaeu/wandern-allgaeu/falkenstein-zirmgrat-saloberalm.html

 

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