D’r Alat hat’s alle gnumma oder unsere erste Wanderung

Da ich eine Kluftinger-Krimi Leserin bin war mir der Alatsee schon vom Lesen bekannt. Schließlich wurde dort am Orginal-Schauplatz dieser Krimi auch gedreht.
Letztes Jahr waren Robert, Peter und ich schon mal am Alat und sind einmal außen herum gelaufen und haben das damals schöne Wetter genossen.

Aber zurück zum Anfang dieser Wanderung. Peter kam mal wieder über ein langes Wochenende zu uns zu Besuch und das sah Robert als die Gelegenheit loszulegen mit unserer „Vorbereitung zur Überquerung der Alpen“.
Schließlich suchte sich Robert einige einfache Gipfel raus die für blutige Anfänger wie uns geeignet sind und kam zum Rubihorn und vielleicht auch zum Grünten.
Durchs eher schlechte Wetter dieses Jahr im Mai mussten wir schließlich umschwenken und durch ein paar Gespräche kamen wir drauf, dass doch damals beim Alat ein Schild war wo es Richtung Tirol ging. Warum also nicht mal das versuchen?!

Gesagt getan. 3 Rucksäcke wurden mit Wienerle, Käsewürfel, Brot, Obst und Trinken gepackt und los ging es.
Am Alatsee angekommen und ein paar Meter gelaufen sahen wir schon das Schild, dass und über die Salober-Alm nach Vils-Tirol bringen sollte. Also affi, affi auf an Berg…

Am Anfang ging es ja noch. Aber nach der gefühlt 100. Kehre steil bergauf ging auch mir die Puste aus. Peter dappte hoch motiviert und gazellen-gleich voraus. Ich befand mich im Mittelfeld – schwer schnaufend… – und Robert war kurz hinter mir. So ging es dann schier senkrecht nach oben. Omas und Opas zogen an uns vorbei. Durchtrainierte Paare mit Funktionsklamotten und Nordic-Walking-Stöcken. Familien mit Kindern… Und auf einmal kam ich mir so ewig fett und untrainiert vor wie schon lange nicht mehr…

Auf halber Strecke überlegten wir sogar noch alle zusammen umzudrehen und andersrum nach Vils-Tirol zu laufen. Doch Peter schaffte es uns in den Arsch zu treten und so krochen wir weiter den Berg nach oben mit großen Geschnaufe und nach vielen Kurven, bei den man nicht wusste ob es nicht endlich mal flacher weiterging oder noch steiler wurde.
Schließlich konnte man das Ende sehen und mich packt dann immer dieses Fieber. Schnell schnell… Hauptsache endlich ganz oben. Also noch mal alle Kraft zusammennehmen und die letzten Meter hochlaufen.

Und dann waren wir oben. Auf der Salober-Alm war alles vergessen. Die ganze Tortur, die ganze Anstrengung, dass man den Teer aus der Lunge von 2011 wieder spürte, waren wie weggeblasen. Weil – es hat sich sowas von gelohnt!

Ich sah diese Bank und wollt nur noch da hin. Und ich setzte mich und sah auf den wunderschönen Alatsee nach unten. Eingebettet vom Wald. Ich sah gegenüber das Königsschloss und sogar Füssen war von hier oben zu sehen. Dieser unglaubliche Ausblick entschudigte für alles! Ich fühlte so eine unglaubliche Ruhe und eine Zufriedenheit über meine Grenzen gegangen zu sein.

Schließlich wurde die Brotzeit ausgepackt und ich hab sie so genossen wie als wenn ich 5 Tage nix gegessen hätte.

Dann ging es bergab. Und wie es bergab ging… Über Stock und Stein. Durch Matsch und Kies. So steil bergab wie es bergauf ging. Aber ich muss sagen. Bergab is es eben doch angenehmer wie bergauf. Auch wenn es doch in die Beine und Knie geht. Und irgendwie kam es mir durch das, dass ich immer auf den Weg schauen musste wo ich hindappe auch nicht so lange vor.

Der kleine Zwischenfall, dass Robert auf Matsch ausgerutscht ist zeigte uns um so mehr, dass es nun wichtig ist sich anständiges Schuhwerk zuzulegen. Weil Sneakers mit abgelatschten Profil eben nicht so guten Halt bieten. Was wir in der kommenden Woche auch machten. Also Wanderschuhe kaufen.

Nachdem wir unten in Vils-Tirol waren machten mir die Männer schon Angst, dass wir nun wieder rauf müssten und über diesen riesigen Berg drüber aber ich glaubte es ihnen nicht und meinte wir wären doch schon fast beim Alat. Und so war es schließlich. Der See war wieder zu sehen und die Wanderung war überstanden.

Durchgeschwitzt bis auf die Knochen aber doch auch so unglaublich stolz es geschafft zu haben. Und nun weiter, weiter zum nächsten Gipfel…

image_pdf